Zur Orientierung für Menschen mit Behinderungen

27.08.2011 / Gewerbe im Kiez

Zentrum am Park

In der Meraner Straße 31 hat ein Zentrum für Bewegung und Heilwege eröffnet. Die ehemalige große Eingangtür ist jetzt verschlossen. Der eigentliche Eingang ist heute, erreichbar über den Parkplatz, an der Seitenfront des Hauses.
Fotos: Hartmut Becker

Früher war hier das Mephisto, eine verrauchte Kneipe. Dann haben sich ein paar Kunststudenten in den Räumen versucht, danach stand der Flachbau zwei Jahre lang leer und wirkte dunkel und abschreckend.

Heute erkennt man hinter den Fenstern einen hellen freundlichen Raum. Abends leuchtet weißer Lichtschein nach draußen. Die Leute aus der Nachbarschaft sprechen Frau Henke immer wieder an, wie angenehm sie es finden, dass sie diesen Schandfleck so freundlich gestaltet hat.

Anfang des Jahres hat Frau Clarissa Henke in der Meraner Straße 31, nahe des Rudolph-Wilde-Parks ihr Zentrum für Bewegung und Heilwege eröffnet. Sie nennt es einen Raum zum Bewegen und Begegnen. Und doch ist es kein Begegnungsraum im üblichen Sinne, denn Frau Henke unterrichtet hier Aikido. Aikido ist eine friedfertige Kampfkunst, die sie viel lieber als Bewegungskunst bezeichnen möchte, bei der sich Körper und Geist weiterentwickeln können. Sie besteht aus weichen fließenden Bewegungen, die Körperbeherrschung und auch Konzentration schulen. Da diese Sportart überwiegend zu zweit ausgeführt wird, kommt es dabei immer wieder zu Begegnungen mit dem Partner.

Der fast 100m² große, mit Matten ausgelegte Trainingsraum steht jedem Interessierten offen. Grundsätzlich sind die Gruppen sehr gemischt, unabhängig von Alter und Geschlecht und Können. Es gibt jedoch auch eine Gruppe für Jugendliche, und in-zwischen hat sich auch eine spezielle Mädchen-Gruppe (ab 13 Jahren) zusammengefunden. Gut angenommen wird auch das An-gebot für Kinder (ab 6 Jahren). Ein Kurs, bei dem erstaunlicherweise mehr Jungen als Mädchen teilnehmen, obwohl es sich doch nicht um den typischen, harten Kampfsport handelt. Dabei freut sich Frau Henke auch, wenn sie hört, dass die Kinder ihre ersten japanischen Worte üben, und wenn die kleinen Kerle ihren Freunden voller Stolz erklären „Ich mache jetzt Aikido!“ Sie könnte sich aber auch vorstellen, mit einer Gruppe agiler Senioren zu arbeiten. Noch ist ihr Zentrum am Park in der Aufbauphase.

Neben Aikido bieten auch andere Lehrer ihre Kurse an, wie Yoga, Qigong und Tai Chi, die auch zu den asiatischen Heilwegen gehören, und die zur inneren Ausgeglichenheit führen sollen.
Frau Henke trainiert selbst seit 1983 Aikido. Seit über 15 Jahren unterrichtet sie diesen Sport, erst vertretungsweise, dann in einzelnen Gruppen. Natürlich ist sie auch persönlich in Tokio gewesen, dem Hauptübungsort dieser Sportart. Als sie dann ihr eigenes Bewegungszentrum gründen wollte, suchte sie in Schöneberg nach den passenden Räumlichkeiten, da sie selbst in der Nähe wohnt.

Anfangs konnte sie sich nur schwer vorstellen, was sich aus dem verkommenen sechziger-Jahre-Bau in der Meraner Straße machen ließe. Aber mit kreativen Ideen, mit viel Mühe und viel eigener Arbeit hat sie ein ansprechendes Trainingszentrum geschaffen. Sie ließ Wände herausnehmen und neue Sanitärbereiche schaffen. Und sie hat selbst gestrichen und gefliest und Teppiche verlegt. Nun strahlen die lichtdurchfluteten Räume, die  Wände sind hell und werden überall von sanftem Grün und freundlichem Hellblau ergänzt. Als I-Tüpfelchen hat sie alle Räume mit japanischen Schriftzeichen (und Übersetzungen) gekennzeichnet.

Frau Henk ist stolz auf jede Kleinigkeit in ihrem Unternehmen, das sie im wahrsten Sinne des Wortes selbst erschaffen und aufgebaut hat. Es ist ihr zu wünschen, dass sich der erfolgreiche Anfang weiter fortsetzt.

Christine Bitterwolf

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