Weltgebetstag 2012
In der ökumenischen Vorbereitungsgruppe sind Frauen aus sieben Gemeinden aus Friedenau/ Schöneberg vertreten, die den Gottesdienst vorbereiten und gestalten. Wer mitmachen möchte, ist jederzeit herzlich eingeladen. Kontakt: Ruth Schweikhardt-Gehret, Telefon: 84409643
Information zu Malaysia
Malaysia ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Land. Es ist ein Land auf zwei Inseln. Im Westteil liegt die Hauptstadt Kuala Lumpur und der Ostteil liegt 500 km entfernt auf der Insel Borneo. Malaysia ist ethnisch und religiös ein Vielvölkerstaat. Es gibt malaische (54%) und, chinesische (25%), südasiatische (8%) und indigene Völker (11%). Zur Staatsreligion des Islam bekennen sich rund 60% der Malaien, über 19% sind buddisthisch, 6% hinduistisch und 9% christlich unterschiedlicher Konfessionen. Das Miteinander der Religionen ist gerade in letzter Zeit nicht immer frei von Spannungen. Malaysia ist ein reiches Land wegen den Ölvorkommen und gehört zu den 15 bedeutendsten Handelsnationen.
Information zum Weltgebetstag
Der Weltgebetstag ist eine große internationale ökumenische Basisbewegung, deren Wurzeln bis ins 19.Jh.zurückreichen.
Der Gottesdienst zum Weltgebetstag wird jährlich am ersten Freitag im März in über 170 Ländern gefeiert. Lieder und Gebete werden in jedem Jahr von Frauen eines anderen Landes vorbereitet - für den Weltgebetstag 2012 waren es Frauen aus Malaysia. Sie beschreiben, wie das Zusammenleben in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft gelingen kann und welcher Reichtum in dieser lebendigen Vielfalt liegt. Mutig benennen sie aber auch Probleme, Spannungen und Ungerechtigkeiten, zu denen sie als Christinnen nicht schweigen wollen.
Missbrauch und Ausbeutung
Im südostasiatischen Malaysia arbeiten nach Angaben des Malaysischen Gewerkschaftsbundes („Malaysian Trade Union Congress“) über 300.000 Hausangestellte. Die meisten stammen aus ärmeren Ländern der Region. Viele der Frauen und Mädchen kommen z. B. aus Indonesien oder von Philippinen Malaysia. Weil Malaysia – im Vergleich zu ihren Heimatländern – wirtschaftlich sehr erfolgreich ist, können sie dort leichter Arbeit finden. Der Aufenthalt der Hausangestellten in Malaysia wird meist von einer Agentur und der/dem Arbeitgeber/in organisiert. Oft haben die Hausangestellten selbst dabei kein Mitsprache recht. In den meisten Fällen behält der/die Arbeitgeber/in auch noch den Pass der Hausangestellten ein. Häufig werden die Frauen damit zusätzlich unter Druck gesetzt, denn sie können sich nicht selbst um die Verlängerung ihres Visums kümmern. Das bedeutet konkret: Wenn es einen Konflikt gibt, kann die/der Arbeitgeber/in die Verlängerung des Visums als Druckmittel benutzen. Viele sind darüber hinaus bei den Agenturen verschuldet, weil sie horrende Vermittlungsgebühren „abarbeiten“ müssen. Weil die Arbeit von Hausangestellten in Malaysia, wie in den meisten Ländern, offiziell nicht als Arbeit anerkannt wird, können die Hausangestellten sich auch arbeitsrechtlich nicht zur Wehr setzen. Vor Missbrauch und Ausbeutung können sie sich deshalb häufig nicht schützen. Nach Recherchen von Nichtregierungsorganisationen, wie beispielsweise „Human Rights Watch“, sieht das Leben von vielen Hausangestellten so aus: So ist es nicht nur in Malaysia, sondern in vielen Ländern der Welt. Die „Internationale Arbeitsorganisation“ hat etwas gegen diese Ungerechtigkeiten unternommen. Regierungen, Gewerkschaften und Arbeitgebervertreter/innen, die in der ILO vertreten sind, haben am 16. Juni 2011 die historisch einzigartige „Konvention über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte Nr. 189“ verabschiedet. Darin wird die zusammengefasst die Situation der Hausangestellten so beschrieben: Keine soziale Absicherung, keine Tarifverhandlungen, kein bezahlter freier Tag in der Woche, sexuelle Gewalt: von Belästigungen bis zu Vergewaltigungen, Beleidigungen, Bedrohungen und körperliche Gewalt, einbehalten des Passes, kein Arbeitsvertrag.
Im Rahmen des Weltgebetstages 2012 können Sie die Petition „ILO-Konvention Nr. 189 in Malaysia umsetzen“ unterschreiben. Weitere Informationen unter <link http: www.weltgebetstag.de external-link-new-window externen link in einem neuen>www.weltgebetstag.de