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17.10.2016 / Projekte und Initiativen

Tempelhof-Schöneberg ist jetzt Fair Trade Town

Fair Trade, wörtlich übersetzt: Gerechter Handel, setzt sich für eine Verbesserung der sozialen, ökonomischen und ökologischen Lebensbedingungen der Produzenten/Innen ein.
Angelika Schöttler mit Manfred Holz (rechts) im Kreise der Steuerungsrunde. Foto: Pressestelle Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

Verzicht auf Kinderarbeit, Förderung des biologischen Anbaus wie das Vorhandensein eines Gesundheitssytems sind Vorraussetzungen, welche unabhängig überprüft werden.

2014 bewarb sich der Bezirk Tempelhof Schöneberg durch Beschluss der BVV auf den Titel Fair Trade Town. Um den Titel erwerben zu können, müssen gewisse Kriterien erfüllt sein. Im Vorfeld arbeiteten zwei Steuerungsgruppen, die größere der beiden konstituierte sich am 9. März 2015 unter der Leitung von Angelika Schöttler, bestehend aus Vertretern der Politik , Wirtschaft wie auch der Zivilgesellschaft, beispielsweise Doris Deom vom BUND, die viel ehrenamtliche Arbeit geleistet hat. Mitbeteiligt sind ferner Schulen des Bezirks, wie die Gustav Langenscheidt Schule, deren Koch-AG viermal im Jahr 70 Personen Fair Trade bekocht hat. Außerdem werden regelmäßig Nachhaltigkeitstage durchgeführt und der Schulgarten hat sich weiterentwickelt.

Die bekanntesten Fair Trade Produkte sind Kaffee, Bananen und Blumen. Doch geht Fair Trade über die Landwirtschaft hinaus. Gerechte Preise gelten auch für Kunsthandwerk, Mode und Schmuck, dazu zählt auch Faires Gold.

Am 7. September 2016 verlieh Manfred Holz als Ehrenbotschafter von Trans Fair feierlich auf dem Vorplatz des Rathauses Tempel-hofs die Fair Trade Town Urkunde an Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler. Er betonte, dass das Interesse an Fair Trade gestiegen ist, jedoch werden in Großbritannien und der Schweiz weit mehr faire Produkte gekauft als hierzulande. Im Schnitt gibt der deutsche Bundesbürger gerade mal 14 Euro pro Jahr für Fair Trade aus. Um Fair Trade zu kaufen, muss der Bürger nicht mehr speziell die Weltläden und Biogeschäfte aufsuchen, da auch die Discounter am Umdenken sind und ihr Sortiment erweitert haben, wenn doch mir selber die Oxfam Kritik: „LIDL – Mach Dich fit für fair“ auffiel. Oxfam kritisiert, dass noch nicht alle Früchte beim Discounter aus fairem Handel kommen.

Nun gilt es für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der vierte Bezirk Berlins mit dieser Auszeichnung, weiterzumachen und noch mehr Gastronomen und Einzelhändler zu Fair Trade zu bewegen.

Sarah Felicitas Samura