Zur Orientierung für Menschen mit Behinderungen

Freizeit und Kultur im Nachbarschaftsheim

03.02.2015 / Gewerbe im Kiez

Sport für jeden Geldbeutel

Bewegungsmangel? Ein paar Kilo zuviel? Besonders jetzt, zu Beginn des neuen Jahres denken viele wieder einmal an den Besuch eines Fitness-Studios.
Die Sportmeile Schloßstraße. Foto: Thomas Protz

Wer in der Umgebung der Schloßstraße wohnt, hat die Qual der Wahl, denn mittlerweile gibt es dort sechs Fitness-Studios von verschiedenen Ketten: Drei Studios von Fitness First, zweimal Superfit - davon ein Frauenstudio - und dann noch Holmes Place. Interessant ist, dass sich alle Filialen in den verschiedenen Shoppingcentern befinden. Stehen sie in Konkurrenz oder ergänzen sie sich? Was bringt diese Situation einem potenziellen Nutzer?

Gleich am Walther-Schreiber-Platz beherbergt das Schloßstraßencenter (SSC) den Fitness First Womensclub. Im 3.Stock des Centers wird an Geräten und in Kursräumen trainiert. Im Stockwerk darüber liegt der Wellnessbereich mit Sauna, Ruheraum und einer Dach-terrasse. Es werden ca. 50 Kurse pro Woche angeboten von Pilates über Yoga bis zu Salsa Moves, eine Art Aerobic zu Salsa Rhythmen. Die meisten Kurse finden vormittags zwischen 9 Uhr und 12 Uhr und nachmittags zwischen 16 Uhr und 21 Uhr statt. Der Schwer-punkt des Studios liegt bei den Mutter-Kind-Programmen, die sich "Mom & Kids in Motion" oder "Mommy Fit" nennen. Dabei trainieren die Mütter gemeinsam mit ihren Kleinkindern. Zusätzlich gibt es täglich unterschiedlich lange Kinderbetreuung, falls Mutti alleine trainieren möchte. Der monatliche Beitrag schwankt zwischen 39,99 und 89,99 Euro je nach Trainingsoptionen und Lauf-zeit des Vertrages.
Das Forum Steglitz beherbergt die beiden günstigsten Fitnesscenter der Schloßstraße: das Superfit und Superfit women. Für 18,50 monatlich kann hier trainiert werden. Nur das Duschen muss extra bezahlt werden und zwar 0,50 Euro je Duscheinheit von 5 Minuten. Wahlweise kann man sich im gemischten Studio oder im Frauenfitness Studio anmelden. Beide Studios liegen nebeneinander im obersten Stockwerk des Forums.  Das gemischte Studio ist 24 h geöffnet und zwar 365 Tage im Jahr!! Dies ist das einzige Studio der Schloßstraße, in dem man Tag und Nacht Sport treiben kann. Neben den üblichen Kursangeboten von Gymnastik bis Zumba (Workout zu lateinamerikanischer Musik) ergänzen alle gängigen Geräte das Angebot. Außerdem verfügen beide Studios über eine finnische Trockensauna und einen Ruheraum.  Bei diesem günstigen Preis kann es allerdings manchmal voll werden, und auch die Betreuung durch das Personal ist nicht immer garantiert.
Höherpreisig ist dagegen Holmes Place im Boulevard Berlin. Seit 2013 gibt es diesen schicken Club für Frauen und Männer. Schon das Personal im Buisness Outfit am Eingang gibt einem das Gefühl, in der Lobby eines guten Hotels zu sein. Auch die anschließende Lounge und der Wellnessbereich mit großem Schwimmbad (20 m), mehreren Saunen und Whirlpool vermitteln diesen Eindruck. Gut ist, dass man keine Handtücher braucht, denn es sind zwei Stück pro Besuch  inbegriffen. Der Raum mit den modernen Fitnessgeräten wirkt trotz seiner Größe etwas überladen. Jedoch sind ständig Trainer anwesend, die Fragen beantworten und einen kontrollierenden Blick auf die Sportler werfen. Personal Training und Coaching sind ein Schwerpunkt des Clubs. Außerdem gibt es drei Kursräume und ein breites An-gebot an Kursen, von Cycling über Yoga bis zu Wassergymnastik. Die Kurse finden - wie in allen Studios - überwiegend vormittags und dann wieder zwischen 15 bis 21 Uhr statt. Der Mitgliedsbeitrag ist eher Verhandlungssache und schwankt je nach Laufzeit des Vertrages zwischen 63 und 101 Euro.

Über Hugendubel und der Post befindet sich der zweite Fitness First Club, der sogenannte Platinum Swim Club. Dieser Club ist gemischt. Er erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über Sauna und einen kleinen Pool, in dem die Wassergymnastik stattfindet. Interessant ist die begrünte Dachterrasse mit Laufbahn. Auch in diesem Club gibt es täglich Kinderbetreuung, um den Eltern das Training zu ermöglichen.  Die modernen Geräte stehen hinter dem Eingangsbereich, außerdem gibt es viele Kurse, in denen alles, vom Cycling bis zur Gymnastik, angeboten wird. Auch die Kurszeiten sind ähnlich wie in den anderen Studios, zwischen  9 Uhr und 12 Uhr und dann wieder ab 17 Uhr. Neu ist eine sogenannte Freestyle Zone, in der nach individuellem Maß mit Unterstützung eines Trainers gearbeitet wird.  Der Mitgliedsbeitrag beginnt bei 49,99 und geht bis 99,99 Euro, je nach Laufzeit und Option.

Am Rathaus Steglitz befindet sich dann der dritte Club von Fitness First, ein zweiter Womensclub. Im Gegensatz zu dem Club im SSC gibt es eine nette Wellnesslandschaft mit kleinem Pool und drei Saunen, eine davon auf der großen Dachterrasse. Ansonsten findet man einen ähnlichen Kursplan wie in den anderen Studios sowie die gleiche Ausstattung mit Geräten. Auch die tägliche Kinderbetreuung wird hier gewährleistet.

Letztendlich gibt es überall mehr oder weniger das gleiche Angebot an Kursen, nur unter verschiedenen englischen Namen. Unterschiede gibt es im Wellnessbereich und bei der Kinderbetreuung. Um sich "im Dschungel" der Mitgliedsbeiträge zurechtzufinden, ist  gut zu wissen, dass die Verträge häufig über ein oder zwei Jahre laufen. Es können jedoch oft auch kürzere oder längere Verträge abgeschlossen werden. Bei längerer Vertragsbindung wird der monatliche Beitrag günstiger, teilweise auch bei sofortiger Zahlung des Gesamtbetrages. Auch bei eingeschränkter Nutzung der Trainingszeiten, zum Beispiel nur vormittags, reduziert sich der monatliche Beitrag. Trotzdem gilt für alle Studios: je besser das Verhandlungsgeschick des Interessenten, desto günstiger der Mitgliedsbeitrag.

Rückblickend auf die letzten Jahre ist zu sagen, dass sich die Zahl der Fitnessstudios in der Schloßstraße ständig vergrößert hat. Darin drückt sich vermutlich ein wachsendes Gesundheits- und Körperbewusstsein aus und gleichzeitig ein Abschied von den traditionellen Sportvereinen mit festen Trainingszeiten und überkommenen Ritualen, hin zur mehr Individualität.

Christine Sugg

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