Schulen im Kiez: Finow-Grundschule
In einer Europaschule werden Kinder in zwei Sprachen unterrichtet, hier ist es deutsch und italienisch. Vor dem Hintergrund eines zusammenwachsenden Europas soll der bilinguale Unterricht Einblicke in die Kultur anderer Länder fördern und helfen, Vorurteile abzubauen. Auch die Lehrerschaft an der Schule ist geteilt. Es gibt sowohl deutsche als auch italienische Lehrer.
In jeweils zwei Klassen werden zur Hälfte Kinder aus deutschen und italienischen Familien aufgenommen. Sie kommen nicht nur aus dem Einzugsgebiet der Schule, sondern aus ganz Berlin. In den letzten Jahren konnten alle interessierten Kinder angenommen werden. Sollten einmal zu viele Anmeldungen vorliegen, muss das Los entscheiden. Die deutschen Kinder müssen allerdings Grundkenntnisse in der italienischen Sprache nachweisen. Die Betreuung erfolgt ganztags bis 16 Uhr.
Der Sprachunterricht wird dann in Muttersprache und Partnersprache getrennt erteilt, der Sachkundeunterricht findet ab der 1. Klasse auf Italienisch statt, der Mathematikunterricht dagegen ist immer auf Deutsch.
Ab der 5. Klasse kommt Englischunterricht dazu. Daneben gibt es zwei reguläre Schulklassen, mit jahrgangsübergreifendem Unterricht in den Klassenstufen eins und zwei und offenem Ganztagsbetrieb.
Die Finow-Grundschule hat auch einen ökologischen Schwerpunkt. Das heißt, die Schüler versuchen unter professioneller Anleitung ihren Schulhof zu einer grünen Lunge umzugestalten, und sie verkaufen regelmäßig umweltfreundliche Schulmaterialien. Im Projekt „grüner Drache“ sammeln sie alle umweltschädlichen Abfälle, um sie gesondert entsorgen zu lassen. In der „Ökoteria“ werden nur sogenannte gesunde Lebensmittel verkauft.
Besonders bemerkenswert sind einige der vielen Arbeitsgemeinschaften, die für alle Kinder der Schule angeboten werden. Für außergewöhnlich begabte Schüler kann eine AG für Naturwissenschaften eingerichtet werden. In Zusammenarbeit mit der Musikschule können die Kinder ein Instrument lernen. In der AG Finow Funk werden Interviews und Berichte für das Internet Radio erstellt. Und dann gibt es da noch die Schülerzeitung, die in diesem Jahr auf Landes- und auf Bundesebene prämiert worden ist. Tja, liebe Zeitungsleser, da startet unser Nachwuchs.
Christine Bitterwolf