Ringe und Symbolik
Mehrere Installationen von dem Künstler Nils Völker sind übrigens in öffentlichen Sammlungen in Deutschland, China und den Niederlanden vertreten. Die hier zu betrachtende Arbeit „Floating Rings“ist im Rahmen der Initiative Draußenstadt der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa entstanden und hat ihre Premiere am Hauptsitz der Museen Tempelhof-Schöneberg.
Die „Floating Rings“ sieht man hier in unterschiedlichen Formen und Farben. Als Rettungsringe aus robustem Kunststoff fehlen sie auf keinem Schiff und an keinem Badesee. Wir kennen sie aber auch aus unserer Freizeit - einfarbig, gemustert oder mit Flamingokopf. Ihre Grundform ist der Ring. In Form gehalten werden sie durch Luft. Der in Berlin lebende Künstler (geb. 1979) hat fünfzehn Schwimmreifen mithilfe von Polymergips in dauerhafte Objekte verwandelt. Schauen wir genauer hin, entdecken wir sogar den täuschend echten Faltenwurf. Tagsüber erstrahlen die „Floating Rings“ in ihren auffälligen Farben. Mit dem Einbruch der Dämmerung beginnen in der Mitte jedes Schwimmrings viele kleine LEDs zu leuchten, die das gesamte Kunstwerk in Bewegung versetzen. Das elektrische Licht wandert (engl. to float, schweben, schwimmen) von Ring zu Ring, verharrt hier und dort und lässt dabei stetig neue Formgefüge entstehen.
Wie in all seinen Arbeiten nutzt Völker auch in dieser Installation die Eigenschaften alltäglicher Dinge. Durch serielle Aneinanderreihung verortet der Künstler unseren Blick auf das gewählte Objekt neu und schafft mittels Elektronik und Programmierung eine wandelbare, nahezu organisch anmutende Oberfläche. Man sollte sich vielleicht etwas länger einlassen auf dieses Kunstwerk und Zeit mitbringen. Hat man doch im Grunde für alles Zeit, wofür man Zeit haben will.
Jugend Museum Schöneberg
Hauptstraße 40/42
10827 Berlin
Wandinstallation Nils Völkers:
Weg zur Theodor Heuss Bibliothek Richtung Märchenspielplatz im Heinrich-Lassen Park und neben dem Stadtbad Schöneberg „Hans Rosenthal“ Hauptstraße 39.