Mila rettet das Müllmonster
Die Meere sind vermüllt, die Entsorgung und das Recycling gelingt nicht immer, und auch der Anfang, das Trennen von Müll im einzelnen Haushalt wird noch nicht überall praktiziert. Da ist es doch eine gute Idee, schon mal die Kleinsten mit den einfachsten Lösungen des Problems vertraut zu machen. Und genau das will die Schöneberger Schauspielerin und Theaterpädagogin Sasha Halm mit dem neuesten Stück aus ihrem Puppentheater tun.
Schon als Schauspielerin hatte Frau Halm viel in Kinder- und Jugendtheatern gearbeitet, bis sie ihr eigenes Puppentheater, die PinkPonyCompany, gegründet hat. Ein Theater mit dem sie ständig auf Reisen ist. Sie tritt in kleinen Theatersälen auf und wird auch viel von Schulen gebucht.
Das Bühnenbild entsteht schnell und einfach aus verschiedenen Holzkästen, die Kulissen werden auf Tücher gemalt, und die Puppen, Stab- und Handpuppen, hat sie alle sehr kreativ selbst entwickelt. Die Texte zu ihren Stücken schreibt Sasha Halm selbst. Dafür sucht sie sich immer Themen, die die Kinder aus dem Alltag kennen, wie Mobbing, Tod, Ernährung und in diesem Jahr neu das Thema Müll. Dabei kommt ihr das Studium der Theaterpädagogik sehr zu gute. Zu den Auftritten in einer Grundschule, beispielsweise bei einer Projektwoche, kann sie den Lehrern deshalb auch Arbeitsbögen zur Vorbereitung im Unterricht anbieten. Oder sie gestaltet kleine Workshops, in denen sich die Kinder nach der Theateraufführung weiter mit dem Thema des Stücks und auch mit dem Theater selbst auseinandersetzen können.
Die zentrale Figur aller ihrer Theaterstücke ist immer die Puppe Mila.
Diesmal bringt Mila eine Tüte Müll in den Hof und lernt dort das Müllmonster kennen. Dieses Monster besteht aus einem staubgrauen Tuch mit vielen langen Fusseln und hat einen leuchtend blauen Kopf. Es symbolisiert die Müllberge. Das Müllmonster klagt Mila sein Leid, dass immer mehr Müll übrigbleibt und dass es deshalb immer größer und dicker wird und bald im Hof keinen Platz mehr haben wird und dann wegziehen muss. Das tut Mila sehr leid, weil sie sich doch gerade so nett angefreundet haben. Sie überlegt, wie sie helfen könnte, und das Monster erklärt ihr, wie man Müll vermeiden bzw. durch Mülltrennung den Müll wieder aufbereiten kann, zum Beispiel wird dann aus Biomüll Energie und aus Papiermüll werden neue Taschentücher. Mila ist begeistert. Gleich bei nächster Gelegenheit erzählt sie aufgeregt der Nachbarin von der Müllkatastrophe und der Rettungsmöglichkeit. Diese ruft sofort bei der Stadtreinigung an und bestellt die verschiedenen Mülltonnen. Auf dem nächsten Bühnenbild stehen dann Kästen in blau und braun und gelb und schwarz im Hof, und daneben hockt ein geschrumpftes kleines Monster und freut sich, dass es nun genug Platz hat und hier bleiben kann.
Hübsch ist auch die Szene, in der Mila im Fernsehen sieht, wie viele Kunststoffe im Meer schwimmen und die Fische gefährden. Und dann schwimmt durch den Rahmen des Fernsehers eine Plastikflasche wie ein Fisch herum. Am Ende der Aufführung gehen Mila und die Nachbarin mit bunten Stoffbeuteln einkaufen.
Sasha Halm legt Wert darauf, dass es in jedem ihrer Bühnenstücke Live-Musik gibt, Lieder, deren einfache Texte und schwungvolle Melodien die Kinder schon nach kurzer Zeit mitsingen können. Zu dem Müllmonster-Stück hat Julia de Boor die Lieder, Musik und Text, geschrieben. Frau de Boor spielt selbst auch auf der Bühne mit. Die Künstlerinnen begleiten selbst die singenden Puppen auf der Ukulele und dem Akkordeon.
Die Theaterstücke der PinkPony Company richten sich primär an Kinder im Alter von 6-9. Inzwischen erhält die kleine Bühne sogar eine Förderung vom Kulturamt Steglitz-Zehlendorf.
Die nächsten Vorstellungen von „Mila rettet das Müllmonster“ werden vom 18. bis 20. Oktober im Theater Lichterfelde, Drakestraße 41 in Lichterfelde-West, stattfinden.
Christine Bitterwolf