Meine Lehrerin Dr. Dora Lux
Hilde Schramm, 1936 geboren, Erziehungswissenschaftlerin, Vizepräsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses 89/90 für die Alternative Liste, engagiert in humanistischen, demokratischen und Menschen-rechtsorganisationen, ist die Tochter von Albert Speer. Ihre Familiengeschichte trug zu einer ganz persönlichen Aufarbeitung des Nationalsozialismus bei.
Mit der Biografie ihrer Lehrerin Dr. Dora Lux setzt sie einer starken, integren und ungewöhnlichen Frau ein Denkmal.
Dora Lux war nicht nur eine der ersten Abiturientinnen in Deutschland und eine der ersten, die promovierten, sondern auch jemand, der sich für Frauenrechte und für Demokratie einsetzte. Dass sie auch jüdischer Herkunft war, bescherte ihr ab 1933 ein Berufsverbot.
Der ungeheure Mut, noch Jahre nach der Machtergreifung der Nazis regimekritische Artikel zu publizieren, sowie ihre Weigerung, sich als Jüdin registrieren zu lassen, fordert Respekt und Erstaunen ein.
Aufgrund jahrelanger Nachforschungen gelang es Hilde Schramm, das Leben dieser mutigen und fortschrittlichen Frau, die noch in hohem Alter in der Nachkriegszeit als Lehrerin tätig war, sehr lebendig nachzuzeichnen.
Die Biografie – auch durch viele Fotos bereichert – liest sich trotz großer Genauigkeit nie spröde, sondern flüssig und anregend.
Ich empfinde das als ein hochinteressantes Buch, das nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch gelungen ist und den Leser/die Leserin informierter und klüger hinterlässt.
Eine klare Leseempfehlung für jede/n, der geschichtlich und politisch interessiert ist sowie für Menschen, die Interesse an Biografien herausragender Frauen haben.
Hilde Schramm
„Meine Lehrerin
Dr. Dora Lux – Nachforschungen 1882 – 1959“
Rowohlt Verlag
19,95 Euro