Kunstnatur oder Naturkunst
Das Projekt besteht aus einigen ortsspezifischen Installationen an Schöneberger Türen, die durch kurzlebige Papierschnitte abgedeckt werden. Als Motive dienen spontan wachsende Pflanzen des Bezirks. Die Zeichnungen ahmen die natürliche Vegetation im Stadtgebiet nach. Diese wächst in Zwischen- und Randbereichen und „tanzt mit dem Wind“.
Jede Tür wird zu einem städtischen Herbarium und einer Grenze zwischen Menschen und deren Umwelt, zwischen Innen- und Außenraum. Eine Grenze, die Reflexionen über die Präsenz von Pflanzen in Städten, ihre Stärke, die Poesie kleiner Dinge und die Vergänglichkeit von Schönheit und Leben ermöglicht. Die Themen Übergang, Widerstand und Verbindung mit der Natur spielen eine wichtige Rolle in dieser Arbeit, aber auch Vorläufigkeit und Verlust.
Das Foto zeigt die Tür der Bülowstraße 4. Weitere, von Guilia Berras Ölpastellen mit Pflanzen aus Karton geschmückte Türen sind zu sehen in der Alverslebenstraße 3 sowie der Potsdamer Straße 157.
Das Projekt wurde erarbeitet im Rahmen des Fresh A.I.R. Stipendienprogramm der Stiftung Berliner Leben.