Kiezgeschichte: Sommerküsse, schöne Menschen und - Berliner!
Auch ich war dort an dem Tag, allerdings mal wieder zufällig, stets „bewaffnet“ per Kamera und sogleich von den Menschenmassen angezogen, die dort hinein strömten oder - hinein gesaugt wurden ?
Das Gewusel am Eingang hatte etwas Faszinierendes für mich: Wie der Blick auf ein Bienennest schien es mir, man sieht die Formierung als Ganzes, die sich in und um sich selbst bewegt, und zwanghaft bleibt der Blick manchmal an einer einzelnen Biene hängen - und die ist es dann. Die eine, diese Einzelne, die dann etwas ganz besonderes zu sein scheint. So blieb mein Blick an jenem - ich muss hier jetzt mal ein (?) altmodisches Wort benutzen - absolut zauberhaftem jungen Paar haften.
Ein Fest für meine Sinne.
Sie sprachen lächelnd nahe beieinander, küssten sich dann ziemlich innig, jedoch nicht zu auffällig, gar anstößig; sie verschwand wie ein schillerndes Etwas, unbeschwert lachend in Richtung Einkaufscenter, während er eiligen Schrittes in die andere Richtung ging. Eine wirklich edle Schönheit, die meine Seele lächeln ließ, während ich ihm noch lange (unauffällig hoffentlich) hinterhersehen musste.
Soweit diese zarte, berührende Begebenheit da an dem heißen Tag im Sommer, die mich innehalten, ja, verweilen ließ und - man könnte schlicht sagen, einen Schöngeist beglückte.
Und dann? Dann kam Berlin pur mit (s)einem Paukenschlag und noch dazu direkt neben mir: „Maaaan, haste det jesehn, wie der die Alte abjelabbart hat?“
Ein etwas älteres Ehepaar.
Berliner ? Berliner !!
Elfie Hartmann
(die viele, sehr viele Jahre im Ausland arbeitete, immer mit Berlinsehnsucht im Herzen, seit der Rückkehr nun permanent berlinverliebt, denn: „Berlin ist mein Revier“, das ich nur zu gerne auch für die Leser immer wieder erschließe, wenns recht ist...)