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Freizeit und Kultur im Nachbarschaftsheim

06.07.2015 / Gewerbe im Kiez

Jetzt kommt Mila!

Mila ist eine Puppe, die in Schöneberg wohnt. Sie lebt in einem kleinen Theater, das aus großen Holzkästen besteht.
Mila und Ivar. Foto: PinkPonyCompany

Damit reiste sie schon durch die Schulen vieler Berliner Bezirke, durch Brandenburg, ja, sogar in Hannover ist sie schon aufgetreten, und jetzt hatte sie endlich den ersten Auftritt in ihrem Schöneberger Heimatbezirk.

Die Kindertheater Jaro, Woffelpantoffel, Akarena, Kobalt, Platypus, Baraonda, Muck & Co. haben in Schöneberg schon einen Namen. In Zukunft wird sich nun auch die PinkPonyCompany im Bezirk durchsetzen wollen, ein Tourneetheater im Kleinen, das hauptsächlich in Grundschulen auftritt.

Die Hauptdarstellerin Mila ist eine äußerst bewegliche Puppe, die eigens nach den Vorstellungen von Frau Halm, der Leiterin des Theaters, angefertigt wurde. Puppe Mila ist ein Kind, das mit Problemen konfrontiert wird, die in jedem Kinderleben einmal auftauchen können. Und wie alle Kinder gehen auch Mila und ihre Mitdarsteller mit den Fragen des Lebens unterschiedlich um. Aber machen sie immer alles richtig ?

Frau Sasha Sophie Halm ist Schauspielerin, und sie hat außerdem noch eine theaterpädagogische Ausbildung. Sie hat selbst viel an Kinder- und Jugendtheatern gespielt. Besonders wichtig ist ihr jetzt jedoch ihr eigenes kleines Puppen-Theater, die PinkPony Company. Dafür hat sie extra in dem Haus, in dem sie wohnt, ganz in der Nähe vom S-Bahnhof Friedenau, eine weitere kleine Wohnung angemietet, wo sie die Puppen und Requisiten aufbewahrt und auch gelegentliche Proben durchführen kann.

Die Theaterstücke schreibt sie selbst, und auch die Puppen entwickelt sie mit eigener Kreativität. Ihre Themen sind Mobbing, Trauer und gesunde Ernährung. Ihre lustigen Figuren kommen aber nicht mir dem erhobenen Zeigefinger daher, sondern erleben auf der Bühne das gleiche, was die Kinder in ihrem Alltag auch schon mal erfahren haben. Sie haben auch die gleiche Ausdrucksweise wie die Kinder auf dem Spielplatz. Inspiriert wird Frau Halm oft durch die Erfahrungen und Fragen ihrer eigenen Kinder. Unterstützt wird sie von der Schauspielerin Berit Künnecke, die nicht nur einige Figuren führt, sondern auch mit dem Saxophon musikalische Akzente setzt.

Frau Halm bietet ihre Theater-Vorstellungen speziell für Grundschulkinder an. Für die Lehrer hat sie gleichzeitig Arbeitsbögen, mit denen das jeweilige Thema in den Klassen vorbereitet werden kann. Außerdem können anschließend auch noch Workshops durchgeführt werden, in denen die Kinder selbst hinter die Bühne gehen können, mit den Puppen spielen dürfen und über ihre eigenen Erfahrungen zum Thema sprechen können. Also ein Rund-um-Paket für den Schulgebrauch.

Der Erfolg dieses Theaterkonzeptes spricht sich unter den Lehrern herum. Vor Kurzem hatte die PinkPonyCompany ihren ersten Auftritt in Schöneberg. An der Teltow-Grundschule wurde das Stück Mila und der Mop gezeigt.  Es gab gleich zwei Vorstellungen für fünf Klassen.

Mila möchte dem kleinen Ivar helfen, der von einer Gruppe größerer Kinder immer wieder geärgert wird. Dabei ist einer der Anführer, und die anderen machen einfach nur mit, weil es Spaß macht, dabei zu sein. Mila versucht dem Kleinen Mut zu machen und mit den anderen Kindern zu reden, was letztendlich dazu führt, dass die Einzelnen unsicher werden und Ivar doch noch einen Freund bekommt. Im Ganzen ist das Problem sehr realistisch dargestellt, mit einem hoffnungsvollen Ende.

Witzig ist die Idee, die Figuren neben Mila aus Wischmopps und Staubwedeln zu fertigen. Auch die Lehrer waren begeistert und erkannten in den Charakteren der Puppen das Verhalten in den Gruppen ihrer Klassen sofort wieder.

Darüber hinaus hat die PinkPony Company auch einen festen Spielort in der Schwarzchen Villa und bald vielleicht auch im PallasT in Schöneberg an der Potsdamer Straße.

Christine Bitterwolf