Gewerbemieten – wohin geht die Reise?
Quartiersmanagement Schöneberger Norden.
Das prominent besetzte Podiumsgespräch benannte die Ursachen und erörterte Lösungsvorschläge. Der Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Dr. Dirk Behrendt, hatte am 13.8.2019 eine Bundesratsinitiative zur Gewerbemietpreisbremse in den Bundesrat eingebracht. Diese sieht unter anderem eine Erweiterung des sozialen Erhaltungsrechtes auf Gewerbe und soziale Infrastruktur vor und strebt die Erhaltung einer abgestimmten Nutzungsmischung bei Neuvermietung in Wohnquartieren an.
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, die gleichzeitig Leiterin für Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg ist, wies auf die Beratungsangebote des Bezirkes hin. Ihr persönlich ist der Erhalt der Berliner Mischung eine Herzensangelegenheit. Sie möchte die kiezbezogene Nutzungsmischung durch landeseigene Flächenangebote ergänzen.
Jörn Oltmann, Stadtrat für Stadtentwicklung und Bauen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, möchte seinen Handlungsspielraum nutzen und aktiv mit Investoren gemeinsam Flächen für Kleingewerbe und soziale Nutzungen entwickeln.
Dr. Constantin Terton ist Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik der HWK Berlin und stellte eine Mitgliedsbefragung der zu den gewerblichen Standortbedingungen und Standortanforderungen aus dem Jahr 2019 vor. Allein in Tempelhof-Schöneberg benötigen mindestens 20 Unternehmen in den kommenden fünf Jahren neue Gewerberäume. Er schlug beim Gewerbegespräch vor, in Berlin einen Gewerbebeauftragten zu berufen und unterstützt die Idee von Angelika Schöttler, Gewerbehöfe zu schaffen.
Nicolas Jeissing, geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers Commercial Berlin referierte über die Ursachen der aktuellen knappen Flächen und die damit verbundenen Mietsteigerungen. Er sieht Lösungen durch Neubau und unterstützt die Idee, gemeinsam mit Eigentümern Flächen zu entwickeln.
Das Gewerbegespräch war eine Veranstaltung des QM-Teams Schöneberger Norden.