Für die Menschen, für den Kiez


Das Schöneberger Regionalbüro des Berliner-AWO Kreisverbands-Südwest e.V. in der Goltzstraße 19 (kurz: G19) ist seit einigen Jahr-zehnten fester Bestandteil der Nachbarschaft; sein öffentliches Projekt „Nachbarschaftstreff G19" wurde vor circa 2 Jahren ins Leben gerufen. Seit Anfang Juli 2011 hat dieser Standort eine neue Leiterin: Petra Rissmann. Die 50-jährige Diplom-Sozialpädagogin, die auch in Schöneberg zu Hause ist, koordiniert die Aktivitäten der G19 in der südwestlichen Citylage.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Altersgruppe der über 50-jährigen - viele Senioren aus der Nachbarschaft besuchen die Einrichtung regelmäßig - doch laut Rissmann werden auch generationsübergreifende Veranstaltungen und Aktivitäten angeboten bzw. unterstützt. So wird beispielsweise montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr in dem integrierten Café für 2,- Euro das Frühstück serviert; zudem wird zwei Mal wöchentlich ein warmes Mittagessen nach deutscher Hausmannsart zubereitet (montags Eintopf für 2,- Euro, mittwochs ein Tellergericht mit Beilage für 3,- Euro), jeweils ab 12 Uhr. Alle Menschen aller Altersgruppen sind am Tisch willkommen (Voranmeldung erwünscht).
Die diversen Freizeitgruppen, die G19 nutzen, umfassen eine Näh- und eine Literaturgruppe, die sich wöchentlich treffen, sowie eine NLP- (Neurolinguistische Programmierungs-) Übungsgruppe, die einmal monatlich zusammenkommt. Zusätzlich werden eine Rechtsberatung sowie eine Mieterberatung (der Berliner Mieterverein e.V.) für alle angeboten. (Eine AWO-geleitete Fachstelle für Integration & Migration befindet sich unweit der G19 am Willmanndamm 12, 10827 Berlin.)
Ein anderes in den Räumlichkeiten der G19 stattfindendes Projekt, mit dem Namen Hausmannskost, bezieht sich aufs Essen. Hierbei kommen homosexuelle Männer wöchentlich zum Kochen zusammen, mit dem positiven Nebeneffekt der freundlichen Kontakt-pflege. Das Projekt ist eine Initiative des Netzwerks „Anders Altern" (ein Projekt der Schwulenberatung Berlin gGmbH), das schwule Männer in der zweiten Lebenshälfte unterstützt und Bezug auf den nahegelegenen, stadtbekannten Schöneberger Schwulenkiez rund um die Motzstraße nimmt.
„Unser Standort, mitten in der Goltzstraße, ist für Besucher total Klasse", schwärmt Frau Rissmann. Als Treffpunkt besuchen etwa 400 Bürgerinnen und Bürger die G19 monatlich, Tendenz steigend. Auch als allgemeine Anlaufstelle wird der Nachbarschaftstreff wahrgenommen. „Neulich kam ein Mann aus Ostasien hier rein", erzählt die Koordinatorin weiter. „Er wollte wissen, wo er die deutsche Gebärdensprache erlernen kann. Wir haben für ihn die richtigen Adressen ausfindig gemacht." Rissmann betont dabei die hervorragenden Möglichkeiten der G19 als lokale Informations- und Austauschbörse.
Um Weihnachten und ins neue Jahr
In der Adventszeit bis Weihnachten wird täglich Christstollen und Kaffee zusammen für 1,- Euro angeboten; zudem wird eine zweistündige „Kekswerkstatt" (am 5.12. von 15 bis 17 Uhr, Anmeldung erbeten) für Kinder und Begleitung stattfinden. An Heilig Abend lädt der Nachbarschaftstreff zwischen 15 und 20 Uhr zum Naschen und Unterhalten ein. Zwischen den Jahren bleibt das Café morgens für das Frühstück offen.
Ab Januar wird das Café auch einmal im Monat sonntags, voraussichtlich zwischen 15 und 19 Uhr, geöffnet sein. Eine Trauergruppe zur Begleitung von Menschen, die Angehörige verloren haben, wird von der Mediatorin Eva Vogt zweimal monatlich angeboten. Zusätzlich sind eine Schuldnerberatung sowie allgemeine Sozialberatung in der Planung.
Die Arbeit des Nachbarschaftstreffs G19 ist auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Wer Zeit und Interesse daran hat, meldet sich unter: 030-70009019.
T. W. Donohoe
AWO-Schöneberg
Nachbarschaftstreff „G19"
Goltzstraße 19, 10781 Berlin
Tel. 030-70009010