Eine alljährliche Brückenbenennung in der „Schöneberger Vorstadt“
An ihrem Todestag am 15.01. wurde Luxemburg an der Stelle, wo ihr bereits lebloser Körper 1919 von Freikorps-Kommandos in den Landwehrkanal in Tiergarten (damals noch „Schöneberger Vorstadt“) geworfen wurde, durch eine symbolische Brückenbenennung erinnert. Die Aktion, eine Initiative der in Schöneberg ansässigen Berliner Geschichtswerkstatt, soll ein ehrendes Andenken an die aus dem heutigen Polen stammende Spartakusbund-Gründerin Rosa Luxemburg bewahren, die von 1902-11 in der Cranachstraße 58 in Friedenau wohnte.
Ein Namensschild für die Brücke wurde aufgehängt; Textpassagen zu dem Leben Rosa Luxemburgs wurden vor den etwa 25 Anwesenden vorgetragen. Die Brückenbenennung hat ihr silbernes Jubiläum erreicht; der Verein veranstaltet die alljährliche Aktion seit 1987. Laut Vereinsinformation hat die Fußgängerbrücke hinter dem Berliner Zoo, die im Mai 1987 eingeweiht wurde, keinen offiziellen Namen. Die Benennung in „Rosa-Luxemburg-Brücke“ wurde zwar bereits 2002 von der Bezirksverordnetenversammlung Mitte beschlossen, dann jedoch von der für diese Brücke zuständigen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nicht umgesetzt.
Jürgen Karwelat, Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Berliner Geschichtswerkstatt: „Jahr für Jahr bringen wir an dieser Stelle ein provisorisches Brückenschild zur Erinnerung an Rosa Luxemburg an. Und Jahr für Jahr verschwindet dieses Schild nach ein paar Tagen. Wir wissen nicht, wer unsere Schilder hier abnimmt. Der „Sammler“ muss aber schon über 20 Schilder haben. Wir werden es hoffentlich schaffen, dass vor dem 100. Todestag von Rosa Luxemburg das offizielle Schild „Rosa-Luxemburg-Brücke“ angebracht ist“.
T. W. Donohoe
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