Dinge, die ich sicher weiß
Das Stück handelt von einer Familie mit vier Kindern, die inzwischen alle erwachsen sind und ihr eigenes Leben führen, aber doch immer noch zusammengehören und für einander da sind.
Oberhaupt der Familie ist die sehr dominante Mutter Fran, die jedem ihrer Kinder sofort ansieht, dass es Probleme hat und wie es sich fühlt, die aber auch sehr schnell Lösungsvorschläge für deren Probleme findet und erwartet, dass diese befolgt werden. Deshalb erzählen ihr die Kinder oft erst von ihren Angelegenheiten, wenn sie bereits ihre eigenen Entscheidungen getroffen haben, die die Mutter jedoch nicht immer akzeptieren will. Daneben steht der arbeitslose Vater Bob, der jedes Mal versucht, ausgleichend zu wirken und sich bemüht, die gereizten Gemüter zu beruhigen.
Die Sorgen der Kinder sind aber auch sehr vielfältig. Rosie, die Jüngste, flüchtet nach dem unglücklichen Ende ihrer ersten großen Liebe wieder ins Elternhaus zurück.
Die älteste Tochter Pip bricht aus ihrer Familie aus und will Mann und Kinder für eine neue ungewisse Liebe verlassen. Der Sohn Mark möchte lieber eine Frau sein und der Sohn Ben hat Geld veruntreut, um sich ein luxuriöses Leben zu finanzieren.
Jede diese Figuren hat irgendwann Zeit für einen Art Monolog, um sich und ihre Gedanken vorzustellen, bevor sie sich mit der Familie auseinandersetzt.
Maria Hartmann, die die nicht immer sympathische Rolle der Mutter spielt, ist an vielen großen Bühnen bekannt und stand schon bei den Salzburger Festspielen mit auf der Bühne. Sie hat die Figur der Fran im vorigen Jahr bereits in Hamburg dargestellt. Heinrich Schafmeister ist im Schlosspark Theater zum ersten Mal zu sehen. Das Publikum kennt ihn jedoch aus dem Fernsehen, z B. aus den Serien „Wie erziehe ich meine Eltern“ und „Der Staatsanwalt“. Annika Martens stand schon in zwei anderen Produktionen auf der Bühne des Schlosspark Theaters. Im TV spielte sie u.a. zwei Jahre lang eine Mutter in der Kinderserie die Pfefferkörner. Tilmar Kuhn tritt seit vielen Jahren regelmäßig in den Produktionen dieses Theaters auf und war auch eine Zeit lang in der „Lindenstraße“ zu sehen. Johannes Hallervorden ist im Schlosspark Theater zu Hause, und viele Zuschauer kennen ihn inzwischen auch aus dem Berliner Rundfunk, wo er „Hits und Hallervorden“ vorstellt. Helen Barke, die aus der ARD-Serie „Sturm der Liebe“ bekannt ist, spielt in diesem Stück die jüngste Tochter, deren Überlegungen Titel gebend sind.
Alle Schauspieler sind in ihren Rollen so überzeugend, dass das Publikum sich völlig mit ihnen identifiziert und in den jeweiligen Situationen mit ihnen leidet. Am Ende ist manch ein Zuschauer deshalb beim Rausgehen froh, dass es so viele Probleme auf einmal in der eigenen Familie nicht gibt.
Das ganze Leben findet ausschließlich im elterlichen Garten statt, unter dem Baum, am Rosenbeet, vor dem Geräteschuppen oder am gemeinsamen Esstisch. Dank einer Drehbühne ist die immer gleich bleibende wunderbare Kulisse ständig in Bewegung und jede Szene spielt sich an einer anderen Stelle ab.
Eins weiß Rosie nach den vielen Auseinandersetzungen der Geschwister mit den Eltern am Ende sicher: Das Leben geht weiter, irgendwie.
Wer dieses Stück noch nicht gesehen hat, hat dazu noch bis zum 17. Oktober die Möglichkeit.
Die neue Theatersaison am Schlosspark Theater
Nachdem alle Theater monatelang wegen des Lockdowns geschlossen waren, wurden Anfang Juni Vorstellungen wieder zugelassen. Das Schlosspark Theater öffnete sofort wieder seine Tore. Die üblichen Theaterferien wurden in diesem Jahr gestrichen, es gab spontan ein eigenes Theaterstück und mehrere Gastspiele und Lesungen.
Jetzt hat Dieter Hallervorden, der Intendant des Theaters, auch sein Programm für die Spielzeit 2021 / 2022 vorgestellt. Die Theaterleute hatten die Coronazeit genutzt und mehrere neue Stücke vorbereitet, so dass in der kommenden Saison 4 Eigenproduktionen gezeigt werden können. 3 weitere Stücke aus dem vergangenen Jahr, deren Vorstellungen zum Teil ausgefallen waren, werden wieder aufgenommen. Diese werden jeweils sechs Wochen en suite gespielt. Hier stehen Berliner Stars wie Brigitte Grothum und Dagmar Bienert auf der Bühne, und natürlich immer wieder Hallervorden Junior. Aber auch der Schauspieler Heinrich Schafmeister, bekannt aus den ersten Folgen der Wilsberg-Serie im ZDF, tritt im Schlosspark Theater auf. Dazu kommen noch 4 Gastspiele aus anderen Theaterhäusern, unter anderem aus Stuttgart und Karlsruhe.
Das Angebot reicht von ernsten Stücken, wie Dürrenmatts „Die Physiker“, über Komödien, wie „Rent a friend“ bis zu musikalischen Aufführungen, einem Portrait über Hildegard Knef, immer getreu dem Motto „Geist mit Humor“, das Dieter Hallervorden vorgegeben hat.
Daneben wird es viele Gastauftritte einzelner Schauspieler und Kabarettisten geben, die ihre eigenen Programme vorstellen oder Lesungen halten. Dafür konnte das Theater zum Beispiel Gayle Tufts, Sissi Perlinger, Frank Lüdecke und ChrisTine Urspruch gewinnen, auch Sebastian Fitzek wird aus einem seiner Bücher vorlesen.
Für die geplanten Konzerte in der aktuellen Spielzeit konnte das Theater neben altbekannten Stars wie Heino und Angelika Milster auch die accapella-Gruppe „The Happy Disharmonists“ engagieren.
Selbstverständlich werden die vorgeschriebenen Hygiene-Regeln eingehalten. Darüber hinaus gibt es weiterhin nur ein eingeschränktes Platzangebot. Obwohl die Klima-Anlage es zulassen würde, alle Plätze im Theatersaal zu besetzen, hat das Haus entschieden jeweils jeden 3. Platz frei zu halten, damit der Abstand gewahrt bleibt und der Zuschauer während der Vorstellung die Maske abnehmen kann.
Auch bei aller Vorsicht kann sich der interessierte Theaterbesucher auf ein buntes Programm im Steglitzer Schlosspark Theater freuen.