Zur Orientierung für Menschen mit Behinderungen

Freizeit und Kultur im Nachbarschaftsheim

26.05.2022 / Menschen in Schöneberg

"Die Schöpfung", Oratorium von Joseph Haydn

Von Maria Schinnen. „Die Schöpfung“ von Haydn gehört zu den beliebtesten Oratorien Europas. Warum? Es ist die Freude, wie der Komponist mit staunenden, fast kindlichen Augen das uns Vertraute bearbeitet hat.

Es ist, als ob Haydn die Entstehung der Welt jungen Zuhörern erzählt, die die Geschichte noch nie vorher gehört haben. Mit wunderbaren Klängen, ergänzt mit einer anschaulichen Sprache lässt er die Natur vor ihren Augen und Ohren entstehen und sinnlich erleben. Dem Zauber der einfachen, dennoch überwältigenden Naturschilderungen kann man sich nicht entziehen.
Da ist zunächst das Chaos, eine Urlandschaft aus düsterer Leere, trostloser Öde, Dissonanzen, die nach Harmonie streben, sie jedoch nicht erreichen können.  Eine unendliche Melancholie, ein Sehnen nach Ordnung und Form liegt über der Erde. Dann ertönt das Wort Gottes und setzt dem diffusen Chaos ein Ende: „Es werde Licht, und es ward Licht!“
Vor dem Lichtstrahl weichen nun die finsteren, Verwirrung stiftenden Mächte und stürzen in den Abgrund. Nun ist der Weg frei für eine neue Welt. Gott erschafft die Stürme, den Donner, den Regen, das rauschende Wasser, die schäumenden Meereswellen, den kühlen Bach, der sich mit leiser, lieblicher Melodie durch das Tal schlängelt. Wir erleben den glanzvollen Aufgang des Sonnenriesen, den sanft schimmernden nächtlichen Mond, die flimmernden Sterne. Nun erscheinen die Tiere auf der vorbereiteten Erde, der brüllende Löwe, die zwitschernden Vögel, die munteren Fische. Haydn betont die Kontraste, der stolze Adler, das zarte Taubenpaar, das helle Nass und der tiefe Meeresgrund, in dem sich der Leviathan wälzt.
Schließlich wird das Menschenpaar geschaffen, das seine zarte, unschuldige Liebe besingt und nichts vom Bösen weiß, wenn nicht falscher Wahn es verführt und es mehr wünscht, als es hat.
Doch dazu lässt Haydn es nicht kommen. Nichts soll die paradiesische Idylle, die Schönheit und Harmonie der Welt beeinträchtigen. Seine Botschaft ist, sich das Staunen und die Ehrfurcht vor Natur und Kosmos zu bewahren, sie zu lieben und dankbar zu sein. Und so endet das Werk mit Lobpreisungen und Danksagungen.
„Man muss zärtliche Tränen über die Größe, die Majestät, die Güte Gottes vergießen. Die Seele ist erhoben. Man kann nur lieben und bewundern“, äußerte, völlig überwältigt, eine adelige Dame nach der Uraufführung dieses Werkes.

Zeit und Ort des Konzerts:
19. Juni 2022 um 18.00 Uhr in der Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg, Akazienstraße 18, 10823 Berlin
Karten 20,- Euro. Da die Platzanzahl begrenzt ist, ist es ratsam Karten vorzubestellen und zwar

  • telefonisch bei Elsbach-Immobilien: 827 07 640
  • persönlich im Nachbarschaftsheim Schöneberg, Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin (Mo-Fr 8-16 Uhr)