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01.11.2011 / Gewerbe im Kiez

Das Kino am Bundesplatz

Wir haben in der letzten Ausgabe der Stadtteilzeitung eine neue Reihe begonnen: Kinos im Kiez. Wir möchten damit bei Ihnen die Liebe zum Kino erwecken und Sie animieren, wieder ins Kino zu gehen. Nach dem Titania-Palast in Steglitz gehen wir heute für Sie nach Wilmersdorf. Wir hoffen, Sie werden folgen.
Martin Erlenmaier, Karlheinz Opitz und Peter Latta. Foto: Hartmut Becker

Über den Bundesplatz ist viel erzählt worden. Es sind Filme über den Platz und seine Bewohner gemacht worden und die historisch interessierten Menschen des Kiezes wissen sicher, dass der Platz 1875 als Strausberger Platz angelegt worden ist.
 
1888, eine Woche nach dem Tod Kaisers Wilhelm I. ist der Platz in Kaiserplatz umbenannt worden, und 1950 erhielt er seinen jetzigen Namen „Bundesplatz“ als Zeichen der Zugehörigkeit zum Bund.

Das ist ja mehr oder weniger bekannt, aber wussten Sie auch, dass bereits 1913 hier die Lichtspiele am Kaiserplatz erbaut worden sind? Ein Kino mit 230 Plätzen. Nach dem Krieg ist das Kino im Mai 1945 wieder eröffnet worden, etwas kleiner, mit nur 90 Plätzen. Das Kino war sehr lange in einem Familienbesitz und wurde mit dem Namen Bundesplatz Studio über die Kiezgrenzen hinaus bekannt. Das ist die Geschichte des Gebäudes.

Blende, sagt man beim Film und schon sind wir im Jahr 2011, genau gesagt am 23.10.2011. Premiere für das neue Bundesplatz- Kino. So wird es ab heute heißen.
 
Mit einer großen Feier, vielen Gästen und einem feinen Filmprogramm wurde das Kino wieder eröffnet.
 
Drei Herren, drei Männer, drei Filmverrückte, drei Menschen mit dem Glauben an das Kino, drei Freunde, die dem Kinosterben entgegen treten wollen, haben es mit Geld aus ihrer eigenen Tasche, mit Freunden und Kollegen renoviert und wieder aus- , um- und aufgebaut. Mit etwas Glück, was man allen mutigen Menschen gönnen und wünschen soll, werden die Betreiber eine Filmförderung zum Erhalt eines Kinos erhalten. Es ist ihnen mehr als gegönnt. Es sind Karlheinz Opitz, Peter Latta und Martin Erlenmaier. Alles keine Laien im Filmgeschäft. Dafür aber alle sehr angenehm, nett und freundlich. K. Opitz ist Leiter der Eva-Lichtspiele, P.Latta war lanjähriger Mitarbeiter der deutschen Kinemathek und M. Erlenmaier ist Kurator deutscher Filmreihen in den Eva-Lichtspielen. Hier kann man und hier soll man erkennen, dass diese beiden Kinos, das Eva und das Bundesplatz- Kino, zusammen gehören werden.

Das Kino hat eine neue Bestuhlung für 80-90 Plätze bekommen. Der Saal ist mit Licht, Vorhängen und einer neuen Tonanlage ausgestattet worden. Vorgeführt wird weiter auf Film, 24b/s, denn für eine digitale Vorführung fehlt noch das Geld. Man rechnet für den digitalen Umbau mit ca 70.000.- bis 80.000.- Euro. Aber auch das wird sicher eines Tages kommen.

Da die drei Freunde eher Flimmer–Freunde sind, ist ihnen dieser Umbau noch nicht so wichtig. Wichtiger ist ihnen ein Cafe, wo man die üblichen Getränke und einiges mehr bekommt. Das Foyer, das auch neu erstellt worden ist, verfügt über zwei Kinokassen und einen Getränke-Tresen, dass man getrennt Getränke oder Karten kaufen kann. Das Foyer ist mit hellen Farben ausgestattet und es macht Spaß hier zu sitzen, zu verweilen, um über Filme und Kino zu reden. Das Café soll auch außerhalb der Kinozeiten geöffnet sein.

Zum Programm. Was ist anders ? Wie kann man Sie , liebes Publikum in dieses mit viel Liebe gebaute, neue Kino bekommen? Ganz einfach, Sie gehen hin.

Die drei Herren sind da sehr optimistisch und bieten einiges an: Neben der guten Unterhaltung, d.h. Kino für Herz und Verstand, werden z.B. jeden Montag um 16 Uhr Filme der deutschen Filmgeschichte gezeigt. Sonntags zur Matinee um 11 Uhr wird es eine Berlinreihe, von früher bis jetzt, geben. Dann soll es Samstag / Sonntag eine Kinderreihe geben. Kinderfilme um 14 h und einmal im Monat sollen die ganz Kleinen, 2 – 5 Jahre mit dem sog. Spatzenkino erfreut werden.

Die Besitzer haben sehr viel vor und nach der wirklich gelungenen Premierenfeier werden sie es sicher schaffen, wieder Kinofreunde ins Bundesplatz-Kino zu locken. Wünschen wir ihnen Glück, denn Mut hatten sie schon.
 
Das Bundesplatz-Kino ist auch wirklich leicht zu erreichen. U + S – Bahnhof Bundesplatz, ein paar Schritte und schon ist man da. Das Programm entnehmen Sie bitte wieder der Tagespresse.

Viel Spaß im Kino

Axel de Roche

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